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Produkttest Saal-Digital Fotobuch (Werbung)

Ich durfte ein Produkt aus dem Hause Saal-Digital testen: Fotobuch erstellen und 40€ als Zuschuss erhalten.
Das habe ich für ein Fotobuch im Format 28 x 19 cm mit 46 Innenseiten aus glänzendem Fotopapier über unseren Sommerurlaub auf der Insel Usedom genutzt. Somit blieb für mich ein Restbetrag von knapp 15€ über.

Zunächst geht es daran die Fotos auszuwählen. Ich habe alle gewählten Bilder in einem Ordner auf der Festplatte abgelegt und im Projekt den Order ausgewählt. So kann man während der Bucherstellung immer schön sehen, welche Bilder bereits verwandt wurden, und welche nicht.

Aber in der Software gibt es keine Blanco-Layouts für die Verteilung der Bilder auf der Seite. Es gibt nur so
blöde vorgestalteten Seiten mit blödsinnigen Stickern oder sonstigen sogenannten “Schmuckelementen”. Zudem gibt es keine vernünftige Ausrichtung der Bilder auf der Seite (horizontale + vertikale Verteilung => funktioniert nicht
richtig). Auch die Abstände zwischen Bildern sind nicht exakt setzbar. Vom Gestalterischen her ist die Software stark verbesserungswürdig.

Ein weiteres Manko ist der PDF-Export. Die Qualität ist sehr schlecht und überdies wird ein riesiges Wasserzeichen über die Bilder gedruckt. Somit habe ich im Anschluss das Fotobuch nochmal gesetzt, diesmal mit einer DTP-Software. Mit dem PDF-Export aus der Saal-Digital Design-Software kann man rein gar nichts anfangen.

Diese beiden Mankos zusammengerechnet hätte ich mir gewünscht, es gäbe einen direkten PDF-Upload für die Innenseiten, so dass nur der Umschlag (Cover, Rückseite und Buchrücken) online zu gestalten wäre. Das hätte mir einiges Stunden Arbeit und Frust erspart.

Der Upload der Fotos ging erstaunlich schell. Auch die Produktionszeit war hervorragend – und das in der Vor-Weihnachtszeit.

Die Buchseiten selbst haben eine sehr gute Wiedergabe-Qualität. Aber dass das erste Bild direkt auf die Rückseite des Buchdeckels und das letzte Bild auf die Innenseite des Hinterdeckels gedruckt wird, qualifiziert das Buch erheblich ab. Es gibt somit weder Buchspiegel noch Buchdecke. Das wirkt unprofessionell und billig (im schlechtesten Sinne).

Als Fotograf erstelle ich im Laufe des Jahres einige Bücher zu bestimmten Themen mit hochwertigen Fotos. Dieses Produkt ist in jedem Fall nicht geeignet, die Bilder adäquat zu präsentieren. Sehr schade.

Dieser Post ist zum Teil vorbereitete, da DHL das Paket verbummelt hatte. Die Lieferung hätte am 04.12.2018 erfolgen sollen und wurde mit der Paketnummer am 06.12.2018 bei DHL reklamiert, als andere Lieferungen hier erfolgreich zugestellt wurden, das Fotobuch aber nicht mit dabei war. Geliefert hat DHL bis heute nicht und die Sendung ist in der Sendungsverfolgung noch immer als “Status am Di, 04.12.2018 09:58 Uhr: Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen” gekennzeichnet. Auch ist für mich sichtbar nichts passiert, ausser das in der Folgewoche ein DHL-Zusteller sich hier an der Tür erkundigt hat, ob das Paket tatsächlich nicht angekommen wäre.
Inzwischen ist das Paket aufgetaucht. Das Paket wurde im Hausflur eines anderen Hauses 8 Häuser von hier verloren und nun endlich von einem der dortigen Bewohner hier zugestellt. Dieser Fakt floss aber nicht in diese Bewertung ein.

Weitere Fotobuch-Tests auch von anderen Anbietern können über die Zusammenfassungsseite gefunden werden.

Ich wurde interviewt!

Ich wurde interviewt!

Hallo André, herzlich willkommen zu unserem Interview! Stell dich doch bitte erst einmal kurz vor!

Ich heiße André Krajnik und komme aus dem Südosten des Ruhrgebiets. Ich fotografiere primär Natur (Landschaften und Wildlife) und reise gerne. Bilder von mir kann man z.B. als Kalender, Puzzle oder großformatige Drucke kaufen.
Mit der Fotografie habe ich quasi zu Schulzeiten begonnen (in chronologischer Reihenfolge: 126er Kassettenfilm, 6×6 Mittelformat, 35mm Sucherkamera, Spiegelreflex). Zeitweise habe ich auch ein Schwarzweißlabor betrieben und dort außer freien Arbeiten auch Repro-Fotografie und Vorstufe für den Siebdruck betrieben.
Ich liebe großartige Landschaften, bevorzugt felsige Küsten. Ich mache noch immer viel Schwarzweiß-Entwicklungen und seit fast 10 Jahren schreibe ich einen Blog über meine Fotografie. Über das Menü auf meiner Blog-Hauptseite kann man unter Portfolio eine Auswahl an Personen-Bildern einsehen: Portraits, Cosplay und Hochzeiten.
In meinen Augen am interessantesten ist jedoch der Link zu meinem Reiseblog, auf dem pro Woche 5 thematische Posts erscheinen.

Blog: http://www.krajnik.de
Facebook: https://www.facebook.com/andre.krajnik
Wer damit noch nicht genug hat, findet mich auch bei Instagram unter:
Instagram: https://www.instagram.com/solaner_/

Wann hast Du Dein erstes Foto gemacht und was war es?

Ich habe schon sehr früh, mit etwa 12 Jahren, meine erste Kamera gehabt: eine Kodak 126 Kassetten-Kamera. Film-Kassette rein, spannen und auslösen. Fertig! Am Ende die volle Filmkassette entnehmen und zum Fotolabor bringen. Keine Einstellungen, feste Brennweite, feste Verschlusszeit, kein Scharfstellen. Das einzige zusätzliche Element war der 4-er Blitzwürfel, den man aufstecken konnte. Pflanzen, Landschaften und Tiere waren schon damals meine Hauptmotive. Dazu kamen noch technische Geräte wie alte Dampfloks, schöne Autos oder kleine Flugzeuge (Privatflieger und so).
In der 9. Klasse kam im Kunstunterricht an der Schule dann die Theorie dazu: Blende, Belichtungsmesser, Belichtungszeit, Tiefenschärfe, ….
Mit einer geliehenen 35mm war ich dann im Sommer unterwegs und danach komplett der Fotografie verfallen. Wenn ich heute keine Kamera dabei habe, fehlt mir etwas. Zum Glück sind die Handys heute so gut, dass ich da zumindest eine Lösung für „immer dabei“ habe. Schließlich ist die beste Kamera für ein Bild genau die, die man aktuell dabei hat 🙂

Woher bekommst Du Deine Inspiration für neue Fotos oder Foto-Projekte?

Die Schönheit der Natur ist häufig meine Inspiration. Im Frühling die bunten Blüten und die Insekten, dazu die Landschaften. Urlaube werden nach fotografisch interessanten Themen ausgesucht.
Aber das ganze Jahr über ziehe ich immer wieder für kürzere oder länger Trips entweder allein los (z.B. in Botanische Gärten, Parks, lokale Wälder oder wilde Wiesen) oder in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten in Form eines Stammtisches zum fotografieren. Internetforen bieten da eine schöne Plattform um Gleichgesinnte zu treffen, gemeinsam ein Ziel zu planen und zu besuchen um im Anschluss die entstandenen Bilder zu veröffentlichen und ein Feedback zu erhalten. Offenes, ehrliches Feedback ist der beste Weg, sich selbst zu verbessern. Im Internet ist sogar eine Seite verfügbar, wo man das Thema „Bildbesprechung“ erlernen kann.

Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren?

Den Begriff „Technik“ müssen wir zunächst mal etwas aufdröseln. Zum Einen bezieht er sich auf die Kamera, Objektive und sonstiges Zubehör, dass ich zum fotografieren einsetze, desweiteren auf die Grundlagen der Fotografie wie Bildgestaltung, Schnitt, Tiefen-Wirkung und. Freistellung und zum Dritten die Technik, die hinter einem bestimmten Bild-Look steht.
Bezüglich der eingesetzten Kamera(s) und Objektiven bin ich sehr offen. Das ist das Werkzeug. Das Werkzeug muss ich beherrschen, also die Stärken und Schwächen meines Werkzeugs kennen und so einsetzten, dass am Ende gute Bilder heraus kommen. Wenn man sein Werkzeug gut beherrscht, kann man mit einer einfachen Kamera sogar bessere Bilder machen, als jemand, der eine High-End Spiegel-Reflex Kamera hat, sie aber nicht beherrscht. Insgesamt bin ich der Meinung, dass es keinen großen Unterschied macht, von welchem Hersteller eine Kamera ist. Die Hersteller der Objektive bzw. deren Klassen haben da schon einen größeren Einfluss auf das Ergebnis. Eher noch als der Hersteller ist die Größe des Sensors entscheidend, wenn es auf Tiefenschärfe-Wirkung oder Macro-Aufnahmen ankommt. Es gibt inzwischen Fotografen, die nur noch mit ihrem Handy unterwegs sind und damit beeindruckende Bilder machen. Sie beherrschen ihr Werkzeug und wissen sich damit auszudrücken.
Auf der anderen Seite heißt das aber nicht, dass man mit der Voll-Automatik einer Einsteiger-Kamera als Anfänger automatisch tolle Bilder bekommt. Ein Bekannter von mir nutzt als Signatur den Spruch „Fotografie kostet Zeit. Wer die nicht hat, kann ja immer noch knipsen“. Ich glaube, dass da sehr viel Wahres drin steckt. Denn Fotografie bedeutet sich mit der Materie auseinander zu setzen, unabhängig, ob es sich um Menschen-, Landschafts, Reise-, Städte- oder Wildlife-Fotografie handelt. Das heißt unter anderem „warten auf die richtigen Lichtbedingungen“, das ‘richtige’ Licht bzw. Uhrzeit oder eben, dass ein bestimmtes Tier vor der Kamera erscheint. Natürlich kann ich die tolle Kirchenfront im Gegenlicht fotografieren und nachher jedem erzählen, wie toll sie aussah, weil man es in den abgesoffenen Schattenpartien nicht mehr erkennen kann oder trotz komplett weißem Himmel im Foto von den schönen Schäfchenwolken am strahlend blauen Himmel schwärmen. Aber das Bild ist kaum etwas, das man sich gerne ansieht. Hier muss man zur richtigen Zeit am Ort sein. Und das kann heißen z.B. früh aufstehen oder abends spät. Aber genau das erfährt man nur mit gründlicher Recherche, die dann eben Zeit kostet.
„Aber das kann man doch alles mit Photoshop korrigieren“. Nein. Manches geht zwar, aber der Aufwand, den man in die Nachbearbeitung stecken muss, ist bei solchen Bilder oftmals so hoch, dass es sich einfach nicht lohnt, zumal dabei dann auch viel Qualität verloren geht. Die richtige Zeit ist entscheiden. Somit gehören für mich ein Kalender mit Sonnenauf- und untergangszeiten, ein Gezeitenkalender am Meer und ein Tool zur Bestimmung der Schattenverläufe zu den unverzichtbaren Hilfsmitteln.
Wenn man bei der Aufnahme des Bildes schon alles richtig gemacht hat, geht die Entwicklung des Bildes im digitalen Fotolabor in wenigen Minuten schnell von der Hand: evt Horizont begradigen, Flecken heraus stempeln und nachschärfen. Das Ergebnis sind dann qualitativ hochwertige Dokumentations-Fotos, die naturgetreu wiedergeben, wie es war.
Manchmal möchte man aber mehr. Man möchte Bilder, die aus der Masse herausstechen. Da kommt es dann auch wieder darauf an, dass man sein Werkzeug beherrscht und kreativ mit den Möglichkeiten umgeht. Das heißt dann z.B. mit dem Aufnahmepunkt spielen, durch veränderte Blende wichtige Dinge betonen während unwichtigere im Unschärfebereich liegen oder auch durch Blitzeinsatz einen Spot setzen. (Niemals Tiere anblitzen!!) Mit Hilfe eines Stativs kann man sich an Langzeitbelichtungen wagen oder auch die Blaue Stunde nutzen. Neue tolle Erfahrungen sind der Lohn.

Welches Deiner Bilder oder Serien bewegt Dich? Und warum? Zeigst Du es uns?

Ich möchte mit meinen Bildern Emotionen ansprechen. Der Betrachter soll sich in der Szene wiederfinden und gleichsam durch meine Augen sehen. Ich versuche Zeit und Gefühl einzufangen und zu konservieren. So, dass man sich beim Betrachten wieder erden und die Natur zu sich sprechen lassen kann.
Ich habe in meiner Bilderauswahl bewußt Bilder sowohl in Farbe, wie auch in Schwarzweiß ausgewählt. Um zu zeigen, dass Schwarzweiß nicht gleichbedeutend mit entsättigt oder farblos ist, habe ich auch 2 Bilder ausgewählt, die ich sowohl in Farbe, wie auch in Schwarzweiß ausgearbeitet habe.

Kann man (fotografische) Kreativität lernen?

Das ist schwierig zu beantworten. Kreativität kann man nicht lernen. Man hat sie oder eben auch nicht. Man kann Regeln lernen. Die Anwendung der Regeln obliegt einem jeden selbst. Jeder von uns lernt die Muttersprache. Aber nicht jeder wird ein Goethe, Schiller oder ein Thomas Mann. Das Werkzeug, einen supertollen Roman zu schreiben, hat somit jeder. Die Kreativität dazu ist einem aber angeboren. Dennoch gibt es sehr viele weitere Autoren, die Bücher schreiben, weil sie die Regel gelernt haben und in geschickter Weise die Wörter aneinander reihen. Aber auch anders herum wird ein Schuh daraus, wenn Menschen fesselnd Geschichten erzählen können, obwohl sie nur kaum oder gar keine Schule besucht habe. So ist es auch mit dem Fotografieren. Man muss das „sehen“ lernen. Dazu kommt die Fähigkeit, die gegebenen Werkzeuge zu nutzen.
Als meine Tochter etwa 5 war, haben wir ihr eine gebrauchte digitale Spielzeug-Kamera geschenkt mit Platz für 8 oder 10 Fotos in bescheidener Qualität. Keinerlei Einstellmöglichkeiten, nur Sucher und Auslöser und ein mieses Displaychen. Aber, sie hat mich ganz schnell mit fantastischen Bildern überrascht. Natürlich war da auch eine Menge Kinder-geklicker bei. Aber auch ohne dass ich ihr Regeln zur Bildgestaltung erklärt hätte, kam sie (inzwischen etwa 8) z.B. mit Bildern von den Blumen auf dem Küchentisch zurück. Sie hatte selbstständig den richtigen Winkel gefunden, um die Blumen interessant angeordnet abzulichten. Das ist es, was ich mit angeboren meine. Sie hat Zeit investiert und sich mit den Blumen beschäftigt. So entstehen gute Bilder. Ich glaube, es war ihr 10. Geburtstag, zu dem sie dann eine digitale Kodak Kompakt-Kamera bekam. Zum Schulabschluss hat sie sich dann eine Spiegel-Reflex-Kamera mit einem Kit-Objektiv aus der unteren Mittelklasse gekauft.

Wenn Dich jemand fragt, wie er „bessere“ Bilder machen kann: Welchen Rat hast Du für ihn oder sie?

Die Frage hab ich ja eben schon in Grundzügen beantwortet. Ja, man kann lernen, „bessere“ Bilder zu machen. Dem Fotografen Helmut Newton wird der Satz „Deine ersten 10.000 Bilder sind Deine Schlechtesten“ zugeschrieben, und ich glaube, heute darf man ruhig eine weitere „0“ an die Zahl anhängen. In Zeiten, wo man nicht mehr in Filmen zu je 36 Aufnahemn zählt sondern über 1.000 Fotos auf nur eine Speicherkarte passen. Mach dein Bild bzw. die Bilder. Nach dem Trip schau Dir deine Bilder an und vergib Sternchen als Wertung. Diese Sternchen-Bilder schau Dir erneut an (ruhig mit etwas zeitlichem Abstand) und versuch zu erkennen, was Du beim nächsten Mal besser machen kannst. Sei ehrlich zu Dir selbst. Am Jahresende nimmst Du alle Sternchenbilder des Jahres und filterst sie so erneut und nach weiteren 2 oder 3 Jahren wieder. Auf diese Art und Weise perlen Deine wirklich guten Bilder nach oben. Was hast Du gut gemacht und warum? Was könntest Du besser machen?
Bildbewertung ist einfach. Das kann jeder. Nimm Dir jemand zur Hilfe. Gute Bilder erkennen wir meist, weil sie „irgendwie funktionieren“. Nicht jeder kann erklären, warum. Nimm Dir nun die oben erwähnte Bildkritik-Anleitung zu Hilfe und prüf Deine Bild damit objektiv. Lass Deine Emotionen und Erinnerungen an die Situation aussen vor. Nimm Dir ggf. wieder jemanden zur Hilfe, der dich mit sachlich und neutral Sicht untertützen kann und nicht nur schmeicheln möchte. Das ist der Weg zu objektiv besseren Bildern.
Desweiteren geh in Ausstellungen, Malerei-Ausstellungen z.B. von flämischen Meistern und schau Dir im Internet Fotos von Anderen an. Flickr, Zenfolio und insbesondere Viewbug sind da gut geeignet. Leg an die Bilder dieselben Maßstäbe an, die ich für die Selbstkritik vorgeschlagen habe. Lerne den Bildaufbau, erkenne von wo das Licht kommt unterscheide Hauptmotive vom Beiwerk. Und dann geh los, und versuche selbst das erkannte umzusetzen. Verlaß deine Komfort-Zone. Das tolleste Licht ist morgens um den Sonnenaufgang und von 11 bis 3 hat der Fotograf frei. Da ist das Licht am schlechtesten.

„Du hast doch eine super Kamera! Bringst Du die zu unserer Hochzeit mit?“ Deine Antwort?

Wer mich persönlich nach meinem Einsatz als Hochzeitsfotograf fragt, weiß, dass da gute Bilder bei herum kommen werden. Aber die generelle Antwort lautet: „Wenn Du einen Freund / Freundin verlieren möchtest, sag ja.“ – und der Rat geht in beide Richtungen: an das Hochzeitspaar genauso, wie an den mit der Kamera. Es ist schließlich ein Event, dass nicht wiederholt werden kann, nur, weil der Fotograf es verpatzt hat (Akku leer, Speicherkarte voll oder defekt, ….). Jeder Hochzeitsfotograf bringt Zusatz-Equipment mit, um im Fehlerfall sofort Ersatz bei der Hand zu haben. Kein Brautpaar möchte nachher ein „Sorry, aber …“ hören oder während der Trau-Zeremonie ein „Einen Moment Pause bitte, ich muss mal eben eine andere Speicherkarte holen“. Das Geld kann dann leicht auf der falschen Seite gespart worden sein. Ja, ich weiß, es gibt auch im Hobby- und Semi-Pro-Bereich Fotografinnen und Fotografen, die das alles Berücksichtigen, Erfahrung haben und dem Brautpaar mit ihren Referenzen ein gutes Gefühl geben können. Die sind ausdrücklich hier nicht gemeint, sondern wirklich der Onkel, von der Tante (oder umgekehrt), der bzw. die eine ‘tolle’ Kamera hat. Wie auch immer dann ‘toll’ definiert wird.
Gerade die Hochzeitsfotografie ist nicht umsonst so teuer. Hochwertiges Equipment (hier können schnell 10-20.000€ zusammen kommen) gepaart mit Können des Fotografen. Das Können bezieht sich sowohl auf das Beherrschen des Equipments wie Kamera, Objektive und Lichtsetzung, als auch auf Menschenführung und Posen. Nicht zu unterschätzen ist der Arbeitsanteil, der nach dem Fotografieren kommt. Hochzeitsfotografie ist wie ein Eisberg: 80% finden im Verborgenen statt.

Ein Wort, eine Meinung

Social Media: eigener Blog / Online-Galerie ist toll. Instagram ein nettes „fishing for compliments“. Facebook zunehmend irrelevanter. Man gibt die Kontrolle aus der Hand, bekommt kein ehrliches Feedback. Das Feedback bei Online-Medien ist immer mehr abnehmend. Ein „Like“ hat heute nur noch den Wert „hab’s gesehen“. Pinterest hat da schon mehr Relevanz, weil sich Leute dort die Links abspeichern zu Bildern, die für sie irgend eine Bedeutung haben. Auch wenn das schon ein Copyright-Verstoss ist, weil Bilder kopiert werden und nicht nur die Referenz darauf.
Megapixel: hoffnungslos überschätzt. Zum Glück scheint der Megapixel-Wahn der Hersteller vorüber zu sein. Wir haben ein sehr gutes Level mit 24 MP bei Vollformat und APS-C Sensoren erreicht.
Inspiration: essenziell
HDR: No-Go und nicht mehr zeitgemäß
Photoshop: für Fotografen eigentlich hoffnungslos überdimensioniert und unnötig. Ein Raw-Entwickler reicht i.d.R. vollkommen aus
Analog: möchte ich nicht hin zurück, auch wenn da meine geliebten Anfänge liegen. Aber digitale Bilder sind günstiger und einfacher zu lagern.

Zeig mir Deine Bilder, ich sag Dir, wer Du bist.

Hands-On Review: Olympus OM-D E-M1 Mark II

Diesen Sommer hat Olympus zu einer besonderen Road-Show eingeladen: Im Olympus Fotosommer konnten an je 2 Tagen an 4 unterschiedlichen Orten Deutschlands jeweils bis zu 100 Personen das Top-Modell der Systemkamera-Linie von Olympus testen, die Olympus OM-D E-M1 Mark II.
Für mich lag die Veranstaltung in der Greifvogel-Station Hellenthal in der Eifel am nächsten. Da der Veranstaltungs-Tag zufällig auf den ersten Samstag im Juli fiel, bot es sich an im Rahmen unseres Fotostammtisches dort mal über den Tellerrand zu schauen und sich mit einer komplett anderen Kamera zu beschäftigen.

OK, für mich war Olympus nicht vollständig neu, da ich 2016 in Zingst schon einmal eine Olympus OM-D E-M10 II in der Hand hatte. Allerdings ist die E-M1 II das derzeitige Spitzenmodell von Olympus.

Für die Veranstaltung wurde jeder Teilnehmer mit einer OM-D E-M1 Mark II mit dem Standard-Zoom ausgestattet: Blende 2.8 und 12-40 mm. Da der Sensor bei Olympus deutlich kleiner ist als Vollformat (24x36mm = Crop-Faktor 1) oder APS-C (18x24mm = Crop-Faktor 1,5), haben wir es hier mit einem Crop-Faktor von 2.0 zu tun. Der 3/4″-Sensor (=17,3x13mm) hat zudem das Seitenverhältnis 4 zu 3 statt 3 zu 2, wie es sonst heutzutage üblich ist. Eine Einstellung im Menü kann jedoch dafür sorgen, dass die JPG-Dateien automatisch in das 3 zu 2 Verhältnis beschnitten werden. Die Raw-Dateien bleiben allerdings im 4 zu 3 Verhältnis.

Die Kamera


Obwohl die Kamera in ihrem Aussehens einer Spiegelreflex-Kamera ähnelt, handelt es sich um eine spiegellose Systemkamera mit Wechselobjektiven und elektronischen Sucher. Sie bietet 20 Megapixel, 4K-Video, 121 Kreuzsensorfelder, berührungs-sensitiven Klappbildschirm und schnelle Bildverarbeitung (60 Rohdatenbilder pro Sekunde ohne nachgeführtem Autofokus und 18 Rohdatenaufnahmen pro Sekunde mit nachgeführtem Autofokus). Das WLAN-Modul habe ich nicht ans Laufen bekommen um direkt auf dem Smartphone in der Olympus-App die fertigen Bilder betrachten zu können.

Das Kamera-Menü


Das Menü ist ein gutes Stichwort. Wie bei der kleinen Schwester ist das Menü in meinen Augen eine Katastrophe: verschachtelt, unübersichtlich und unlogisch. Für mich hat der Tag nicht gereicht, um mich im Menü zurecht zu finden. Irgendwann habe ich aufgegeben und nur noch dort geklickt, wo die Trainer an der jeweiligen Station gesagt haben, dass man die Kamera einstellen soll.

Der Veranstaltungs-Ablauf


Ich sollte vielleicht zunächst die Veranstaltung weiter erklären. Die Besucher wurde auf 4 Gruppen aufgeteilt und mit einem Zeitplan ausgestattet. An insgesamt 4 Stationen wurden einem die besonderen Features der Kamera näher gebracht und man bekam ggf. ein anderes, für die betreffenden Station besser geeignetes, Objektiv geliehen.

 Std-Zoom        OLYMPUS M.12-40mm F2.8 
 Macro           OLYMPUS M.60mm F2.8 Macro
 Macro           OLYMPUS M.30mm F3.5 Macro
 Tele-Zoom       OLYMPUS M.40-150mm F2.8
 Tele            OLYMPUS M.300mm F4.0 + MC-14 TeleKonverter
 Portrait        OLYMPUS M.25mm F1.2
 Portrait        OLYMPUS M.45mm F1.2

Die 4 Stationen


Stationen 1

Anhand kleiner szenischer Aufbauten konnte man das In-Kamera Focus-Stacking an der ersten Station ausprobieren. Die Kamera macht schnell hintereinander eine voreingestellte Reihe von Aufnahmen mit leicht versetztem Fokuspunkt und verrechnet nachher die jeweils scharf abgebildeten Teile aller Aufnahmen miteinander, um so ein Bild zu bekommen, dessen Tiefenschärfe weit höher ist als es nur durch schließen der Blende möglich wäre.

Stationen 2


An der zweiten Station ging es um das Feature ProCapture zum Einfangen sehr schneller Motive am Beispiel der Tropfen-Fotografie. Verstanden habe ich die Erklärung, wie dieses Feature in der Kamera funktioniert, nicht. In jedem Fall soll es mehr sein, als nur Highspeed-Serienbilder. Die Masse an Bilder machen jedoch sehr schnell die Speicherkarte voll. Apropos Speicherkarte: jede Kamera war mit einer 32GB SD-Karte ausgestattet (allerdings nur eine relativ langsame Karte), die man am Ende der Veranstaltung behalten durfte um so daheim die Ergebnisse zu prüfen.

Stationen 3


An der dritten Station ging es um Greifvögel im Flug. Freistellung der Vögel durch Offenblende und der schnelle Autofokus waren hier die Stichwörter.

Stationen 4


An der letzte Station ging es darum die Portait-Linsen an Greifvögeln zu testen.

Und die Anderen?


Die anderen drei Gruppen hatten eine andere Reihenfolge, aber haben ebenfalls diese 4 Features an diesen 4 Stationen ausprobiert.

Mein Fazit zum Event


Das Event fand ich sehr gut gelungen. So hatte man wirklich die Möglichkeit mit dem Equipment herum zu spielen und sich ein eigenes Bild zu machen. Es wäre allerdings gut gewesen, darauf hinzuweisen, eigene SD-Karten mitzubringen, da alle vier Stationen eine hohe Anzahl an Bildern produzieren. Die 32GB-Karte war bereits nach der zweiten Station gut gefüllt und ohne umfangreiches Löschen hätte sie garantiert nicht bis zum Ende der Veranstaltung durchgehalten.

Olympus darf so selbstbewusst auftreten, denn sie haben IMHO ein gutes Produkt im Angebot. Andere Hersteller dürfen das Konzept dieser Veranstaltungsreihe gerne aufgreifen!

Mein Fazit zur Kamera


Olympus stellt ein ordentliches Werkzeug her. Es kommt auf den Fotografen an, was bei der Nutzung des Werkzeugs heraus kommt. Der Preis ist aber kein Schnäppchen und man sollte sich nicht von den kleinen Blendenzahlen täuschen lassen, denn schließlich ist der Sensor auch sehr klein. Auch täuscht die geringe Größe über das Gewicht hinweg. Die Komponenten sind schwerer, als mal es vom optischen Eindruck her einschätzt. Man erhält aber eine wertige Kamera und bekommt Zugang zu einer großen Anzahl hochwertiger Objektive.

Für mich persönlich ist die OM-D Linie nicht so gut geeignet. Die Kamerabodys sind mir zu klein, als wären sie für Kinderhände designt. Dazu kommt die schlechte Menü-Führung.
Wer eine kleine Kamera mit guter Verarbeitung sucht, sollte sich vor dem Kauf unbedingt mit dem Menü auseinandersetzten und nach dem Kauf gründlich einarbeiten, sonst sucht man sich sich zu Tode.

Die Bilder in der Galerie sind alle mit DxO OpticsPro 11 mit den Default-Einstellungen exportiert. Bei den fliegenden Wüstenbussarden habe ich nur den Abschnitt bei 2 Bildern noch nachträglich verändert.

Ich finde, Kamera und Objektive haben einen guten Job gemacht. Das Standard-Zoom ist mir, insbesondere bei der Location, definitiv viel zu kurz gewesen. An das Bild-Format 4 zu 3 kann ich mich einfach nicht gewöhnen: ich mag es nicht! Der sensor-integrierte Bildstabilisator ermöglicht auch im Marco-Bereich Freihand-Aufnahmen, wie die Beispielbilder in der Galerie belegen.

Dieser Artikel wurde nicht gesponsert und stellt meine persönlich Meinung dar.

Produkt-Test Photolemur 3.0

Nachdem ich ja bereits die Versionen 1.0 und 2.0 getestet habe, steht nun die Version 3.0 in den Startlöchern.

Die Software ist weiterhin für MacOS und windows erhältlich. Am Bedienprinzip hat sich zunächst einmal nichts geändert. Es ist immer noch so simple wie in den Vorversionen und arbeitet immer noch vollautomatisch. Es kann mit jpg, png, tif und sogar Raws umgehen. Nach meinen Tests würde ich aber keine Raws mit Photolemur bearbeiten wollen. Die Rauschunterdrückung ist einfach nicht vorhanden. Vorhandenes Bildrauschen wird einfach mit verstärkt. Gute jpgs hingegen scheinen mittlerweile ganz gut zu funktionieren.

Als Neuerung gibt es nun so etwas wie Presets, genannt “Style”. Das ist die einzige Möglichkeit auf das Ergebnis Einfluss zu nehmen, wenn man mal von der Möglichkeit der Intensität, mit der die Automatik wirken soll (hinter den Pinsel-Symbol versteckt) absieht.

Es ist in meinen Augen noch immer eine Software, die man nicht wirklich braucht. Sie scheint eher für die Generation “Instagram” gedacht, die nun auch Filter am Computer über die Fotos legen kann.

Die Beispiel-Bilder sind mit der Demo-Version entstanden, die man sich kostenlos von der Homepage herunterladen kann. Sie ist voll funktionsfähig, exportiert aber mit maximal 1200 Pixeln auf der langen Seite und stempelt ein großen Logo ins Bild.

Workshop: Kirmes-Lichter

Alle Jahre wieder werden in den Städten Jahrmärkte aufgebaut. Eine Komposition aus Gerüchen, Musik und Lichtern zieht die Menschen immer wieder in den Bann. Die besondere Stimmung des Jahrmarkts entsteht aber erst am Abend.

Ich biete einen Workshop an, diese Stimmung mit der Kamera einzufangen. Neben der Kamera wird ein Stativ benötigt. Auch wenn moderne Kameras oft ohne auskommen, ist es hier für einige Kompositionen wichtig. Wenn es Fragen zum Equipment gibt, kann dass im Vorfeld geklärt werden.

Ablauf:
Zunächst gibt es eine Einführung in das Thema mit Einstellung der Kamera. Anschließend werden wir uns Langsam durch die Straßen bewegen. Jeder bekommt genug Zeit zum fotografieren. Rückfragen zu Einstellungen sollten aufgrund der kleine Gruppengröße jederzeit möglich sein.

Kirmes-Fotografie ist eine Mischung aus Street-, Blaue-Stunde-, Nacht- und Langzeit-Fotografie. Es können vielfältige Motive eingefangen werden. Jeder Besuch wird anders. Ein wirklich spannendes Thema.

Im Nachgang werden wir eine Nachbesprechung am darauf folgenden Wochenende entweder per Skype-Sitzung oder persönlich in einem Schwelmer Café nach Vereinbarung durchführen.

Termin : Sonntag, 02.09.2018 18:00 bis 22:00 Uhr
Wo : Schwelm, Heimatfest
max. Teilnehmer : 6
Anmeldeschluss. : 26.08.2018 23:59h

Anmeldung : per eMail an workshop at krajnik punkt de

Ausser bei Dauerregen findet der Workshop bei jedem Wetter statt.

Ein paar Beispiel-Bilder zur Inspiration aus den letzten 10 Jahren, entstanden auf verschiedenen Jahrmärkten mit unterschiedlichen Kameras.

Eine Schwebefliege und Luminar 2018

APS-C, f16, 1/1000, ISO 2,800, 105mm (~157mm FX)
Heute habe ich nicht nur ein Foto, sondern auch ein besonderes Angebot (enthält Werbung): Skylum bietet ihre Software Luminar 2018 von heute bis Sonntag mit einem großen Rabatt sowohl für das Update als auch für die Vollversion an.

Das Foto oben ist eine Macro-Aufnahme einer Schwebefliege auf einer Echinacea Blüte. Es wurde mit einem 105mm Macro an einer APS-C Kamera aufgenommen und anschließend mit Luminar 2018 aus dem RAW entwickelt.

Insekten bewegen sich ziemlich schnell und ihre Bewegungen sind schwer bis unmöglich vorherzusehen. Auch wenn sie auf Blüten sitzen, bewegen sie sich ständig weiter. Daher muss man mit sehr kuzen Belichtungszeiten arbeiten und einen schnellen Auto-Fokus haben. Bei der Macro-Fotografie muss man mit kleinen Belendenöffnungen (hohe Zahlen) arbeiten, um eine passende Tiefenschärfe zu bekommen, denn, je länger die Brennweite und je näher das Objekt ist, um so geringer ist die Tiefenschärfe. Das muss mann dann durch Abblenden ausgleichen.

Während die kurze Belichtungszeit das Licht nur sehr kurz zum Sensor läßt, limitiert die geringe Blendenöffnung die Menge des passierenden Lichts. Wie kann man nun korrekt belichtete Bilder bekommen? Im Studio kann ich Licht hinzufügen, aber Wildlife muss ich mit dem Licht auskommen, das mir die Natur gibt. Der Einsatz von Blitzen verbietet sich hier. Allenfalls ein Reflektor kann ein wenig dazu beitragen, die Tiefen etwas aufzuhellen. Somit bleibt nur die Möglichkeit, die Emfpindlichkeit des Sensors zu erhöhen, indem man die ISO erhöht. Das wiedrum führt unweigerlich zu verstärktem Bildrauschen und dem Verlust von feinen Details.

Was also tun? Hilfe bekommt man von einer Software, die eine gute Rauschunterdrückung hat, aber fine Details erhalten kann. Daher nutze ich Luminar 2018 für die Entwicklung meiner Bilder. Das Bild hat weiterhin alles Strukturen: die feinen Haare, die Strukturen der Facetten-Augen und die Pollen sind klar sichtbar während das Rauschen in den Hintergrundbereichen weg sind. Luminar 2018 hat wieder einen großartigen Job gemacht.

Bei Skylum ist eine voll-funktionsfähige Demo (14 Tage Laufzeit) kostenfrei verfügbar.

Take care!

(dieser Post enthält Affiliate Links)

Produkttest: Inspirationskarten für Fotografen in der Anwendung

So, hier nun Teil 2 des Produkttests, wie gestern angekündigt:

Im vorherigen Post habe ich Euch ja die Inspirations-Karten von Inspiracles vorgestellt. Heute möchte ich Euch über die Nutzung von drei Karten beispielshaft berichten.

Karte 1:
Einer der Vorschläge auf den Karten lautet: Nutzt ausschließlich das 50mm Objektiv

Der Autor unterstellt hierbei, dass man eine Kamera mit Kleinbild-Film (35mm) oder eine digitale Kamera mit einem so genannten Vollformat-Sensor nutzt. 50mm Brennweite entsprechen vom Seheindruck am ehesten unserer natürlichen Wahrnehmung. Bei einer Kamera mit APS-C Film oder Sensor mit Crop-Faktor von 1,5 wäre das ein Objektiv 35mm Brennweite.

Wer nun kein Objektiv mit Festbrennweite hat, kann auch sein Zoom-Objektiv nutzen um das Objektiv temporär am zoomen zu hindern. Dafür stellt man zunächst die gewünschte Brennweite ein und klebt dann mit Klebeband den Zoomring, so dass er sich nicht mehr bewegt.

Wenn man nun zum Fotografieren losgeht, wird man sich anders an Motive nähern müssen. Durch die fehlende Möglichkeit des Zoomens, muss man nun andere Bildwinkel finden, um interessante Bilder zu bekommen.

Vor etwa 2 Jahren habe ich das schon mal ausprobiert und war auf einem Fotowalk nur mit 35mm am Vollformat unterwegs. Das kann ich jedem empfehlen mal auszuprobieren, sich bewußt so einzuschränken.

Ein Bericht darüber findet sich in meinem englischen Blog: https://solaner.wordpress.com/2016/09/19/500px-global-photowalk-2016/

Karte 2:
Eine zweite Karte, die ich in der Vergangenheit schon mehrfach ausprobiert habe, war “Stelle die Kamera auf Monochrome”. Eine mir sehr vertraute Option, da ich früher häufig schwarz-weiß Filme in der Kamera hatte, da ich sie selbst entwickeln wollte. Während man früher an den Film gebunden war und in der Regel erst wechseln konnte, wenn der Film voll war (Dunkelkammer mal bewußt außen vor gelassen), kann man heute seine Kamera jederzeit auf Monochrom umstellen.

Bei der Schwarz-Weiß-Fotografie kommt es auf ganz andere Gestaltungsmerkmale an, wie bei der Farb-Fotografie. Du wirst entdecken, dass ein Bild, dass in Farbe toll aussieht in Schwarz-Weiß plötzlich überhaupt nicht mehr wirkt – und umgekehrt. Du musst lernen, in Schwarz-Weiß zu “sehen”. Eine Anregung kannst Du auch in meinem englischen Blog finden: https://solaner.wordpress.com/tag/monochrome/

Karte 3:
Zu guter Letzt noch eine dritte Karte, die ich während meines Urlaubs umgesetzt habe: Die Farbe Blau – bietet sich bei einem Urlaub am Meer je irgendwie auch an 🙂
Sich mal einen Tag / Trip / Ausflug lang auf nur einen Aspekt fokussieren verändert den Blick. Man achtet auf andere Dinge und entdeckt Motive, die man sonst unter Umständen übersehen hätte. In der Galerie unten habe ich einige Ergebnisse angehängt.

Und nun Viel Spaß beim selber ausprobieren.

Produkttest: Inspirationskarten für Fotografen

Kurz vor meinem Urlaub wurde ich von einer Vertreterin von INSPIRACLES kontaktiert, ob ich Interesse hätte ihr Produkt “Inspirationskarten” zu testen.
Es handelt sich dabei um 50 Karten mit Inspirationen um den eigenen Blick für Motive zu schulen und der eigenen Kreativität durch Gedankenanstöße auf die Sprünge zu helfen.

Da mich die Produktbeschreibung angesprochen hat, habe ich gerne zugesagt. Im Urlaub würde sich mit Sicherheit Zeit finden, um mich mit den Karten zu beschäftigen. Trotz Feiertage hat die Lieferung tatsächlich geklappt und die Karten haben mich am Vortag der Abreise noch erreicht.

Eine Metallschachtel von etwa Postkartengröße und etwa 2cm Dicke enthält 40 Inspirationskarten, 6 Spickzettelkarten, 2 Karten mit allgemeinen Tips zum Bildaufbau sowie 2 Karten mit einer Anleitung.


Die Karten selbst sind etwas größer als normale Spielkarten, sie sind matt bedruckt und in klaren Farben gehalten. Die Schrift ist durchgängig weiß und serifen-los, wodurch sie sich gut lesen läßt. Teilweise sind einzelne Worte farbig hervorgehoben. Die Hervorhebung ist aber leider nicht durchgängig auf die Kartenfarbe abgestimmt, so dass man da schon etwas genauer hinsehen muss (z.B. hellblau auf grau oder orange auf gelb). Die Karten sind durchgängig doppelseitig bedruckt. Auf der Vorderseite ist das jeweilige Stichwort genannt und kurz erklärt. Auf der Rückseite finden sich jeweils eine Beispielbeschreibung mit ein paar Beispielbildern, die das jeweilige Stichwort illustrieren. So wird das jeweilige Stichwort für jeden nachvollziehbar.

Der gute Gesamt-Eindruck von den Inspirationskarten wird meiner Meinung nach aber dadurch getrübt, dass die Stichwörter selbst durchgängig in Englisch abgedruckt sind. Ich bin nun wirklich kein Mensch, der auf Deutscher Sprache beharrt und sich des Englischen verwehrt (schließlich blogge ich ja selbst auf Englisch). Hier finde ich es aber störend. Für nahezu 100% der Stichwörter hätte man problemlos deutsche Begriffe finden können (gerne mit dem Englischen Pendant in Klammern).

Die Spickzettel-Idee finde ich ganz klasse. Hier wird z.B. in 4 Grafiken das magische Dreieck der korrekten Belichtung verständlich dargestellt oder auf zwei Seiten mit je einer Grafik das Mysterium “Blende” erklärt. Weitere Themen sind Verschlusszeit (bzw. wie sich unterschiedliche Belichtungszeiten auf das Bildergebnis auswirken), ISO und der doch sehr sperrige Fachbegriff “Hyperfokaldistanz”, wo am Beispiel von zwei Entfernungen die Entfernungen für die ‘ganzen’ Blenden durchdekliniert werden. Dazu kommt eine Graukarte sowie eine Karte für den Weißabgleich.


Was soll das Ganze?
Die Karten sollen dem Fotografen helfen, neue Motive zu entdecken und die Möglichkeiten der Kamera auf neue Art und Weise einzusetzen, um so kreativ zu werden. Das Wort “Kunst” kommt von “Können” und wer etwas kann, kann dieses Können auch auf eine neue und kreative Art einsetzen. Dabei können die Karten helfen.
In einem zweiten Blogpost, der morgen online gehen wird, werde ich die Arbeit mit den Karten an drei konkreten Beispielen vorstellen.

Für wen sind die Karten geeignet?
Zunächst einmal sind die Karten für jeden geeignet, der mit seinen Fotos hinsichtlich der Bildgestaltung nicht zufrieden ist und dort Verbesserungsbedarf sieht.
Sie sind aber auch für Fototrainer, Fotostammtische oder Lehrer einer Foto-AG sehr hilfreich. Der Lehrer / Trainer kann jedem Teilnehmer eine Aufgäbe geben und am Ende können die Ergebnisse gemeinsam besprochen werden.
Zudem wird in der Anleitung angeregt, die Ergebnisse auf Instagram, Facebook oder Flickr hochzuladen und mit dem auf der jeweiligen Karte genannten #Tag zu kennzeichnen, so dass auch darüber ein Austausch zu Stande kommen kann.

Fazit
Obwohl in den Karten nichts wirklich Neues steckt, was man nicht auch schon woanders gelesen hätte, finde ich die Idee und Umsetzung gelungen. Im Gegensatz zu einem Buch oder Lehr-Video bekommt man mit den Karten ein Medium in die Hand, dass man mitnehmen kann und gemeinsam mit anderen oder allein arbeiten kann. Man kann sich auf ein Thema fokussieren und das üben. Oder man trifft sich mit anderen Fotografen zu einem gemeinsamen Fotoausflug bei dem entweder alle an demselben Thema arbeiten oder jeder ein eigenes Thema zieht / erhält. In jedem Fall sollte aber die Nachbetrachtung und der Austausch einbezogen werden.

Hier nochmal der Produkt-Link zu Amazon

Und nun viel Spaß beim Fotografieren!

Fotoworkshop “Landschaftsfotografie in der blühenden Heidelandschaft”

Die Heide ist eine alte Kulturlandschaft. Geschaffen wurde sie durch menschlichen Eingriff in die Natur. Durch konsequente Nutzung hat sich eine besondere Landschaftsform entwickelt. Es ist eine offene Landschaft. Prägend für die Heide ist das namensgebende Heidekraut, das Ende August seine Blütezeit hat. Sanfte Hügel mit violet blühendem Heidekraut, sandige Wege, vereinzelte Bäume, die durch ihre Einsamkeit in der Landschaft ihre typische Wuchsform ausprägen konnten. In dieser wunderschönen Landschaft werden wir den Tag kurz vor Sonnenaufgang beginnen, so dass wir die Heide in unterschiedlichem Licht fotografieren können. Mit etwas Glück werden wir sogar Morgennebel haben. Die Fotos bekommen dann einen wirklich mystischen Charakter. Aber auch ohne Nebel ist diese Landschaft sehr reizvoll.

Ohne Übertreibung ist dies ein Highlight der Naturfotografie in Westfalen.

Da das Areal sehr weitläufig ist, werden alle Teilnehmer genug Zeit und Ruhe haben, um die wunderschöne Natur zu genießen und zu fotografieren.

Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit dem Sonnenaufgang, fangen den Sonnenstern ein und fotografieren die Landschaft zur goldenen Stunde.
Gegen 9.00 Uhr machen wir eine Pause, in der die Möglichkeit besteht, ein mitgebrachtes Frühstück zu verzehren. Danach tauchen wir erneut in die Heide ein. Eventuell treffen wir Schafe, die hier eingesetzt werden, um die Heide zu pflegen, damit diese wundervolle Landschaft erhalten bleibt. Offizielles Ende wird gegen 12:00 Uhr sein. Den Teilnehmern bleibt es aber überlassen, noch Vorort zu bleiben.

Mitzubringen ist eine Kamera, Stativ und, wenn vorhanden, Grauverlaufsfilter sowie ein Polfilter. An Wechsel-objektiven werden wir Brennweiten vom Weitwinkel- bis zum leichten Telebereich nutzen. Auch ein Makro-Objektiv kann gut eingesetzt werden. Fragen zur Ausrüstung können im Vorfeld per eMail gestellt werden.

Im Anschluss (Datum und Uhrzeit nach Absprache – z.B. 26.08.2018 17:00 Uhr) gibt es die Möglichkeit in einer Webkonferenz bis zu 10 Bilder pro Teilnehmer zu zeigen und ein Feedback zu erhalten.

Die Teilnehmerzahl ist auf sechs Personen beschränkt. Dadurch kann jeder einzelne Teilnehmer optimal betreut werden.

Ort: Haltern am See (Die Anreise ist selbst zu organisieren)
Termin: 25.08.2018 Anmeldeschluss: 10.08.2018
Beginn: 6:00 Uhr Ende: 12:00 Uhr Dauer ca. 6h. Incl. einer Pause

Preis: pro Person

Anmeldung_Heide-Workshop